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Hochwasserschutz in Amberg: aktueller Stand der Planungen

Heute möchten wir Sie über den Stand der Hochwasserschutz-Maßnahmen in Amberg informieren.

Vorplanung abgeschlossen

Die Vorplanung zum Hochwasserschutz in Amberg wurde abgeschlossen und bei der Regierung der Oberpfalz zur baufachlichen Prüfung eingereicht. Die aktuellen Pläne und Informationen der Vorplanung finden Sie hier auf unserer Webseite innerhalb der jeweiligen Abschnitte. Wir halten Sie über den Fortschritt auf dem Laufenden.

Städtebaulicher Wettbewerb

Zusätzlich freuen wir uns, dass der städtebauliche Wettbewerb für die Schiffgasse gestartet ist und nun drei renommierte Architekturbüros einen Entwurf für die Gestaltung und Platzierung der Hochwasserschutzwand in der Schiffgasse erarbeiten. Wir sind auf die Ergebnisse dieses Ideenwettbewerbs sehr gespannt und freuen uns auf kreative Entwürfe der Architekten, um den Hochwasserschutz in der Schiffgasse so attraktiv und effizient wie möglich zu gestalten.


Ergebnis der Studie zum Hochwasserrückhalt

Derzeit plant das Wasserwirtschaftsamt Weiden den Hochwasserschutz für die Stadt Amberg. Die möglichen Varianten für einen technischen Hochwasserschutz in Amberg wurden im Rahmen einer Vorentwurfsplanung ermittelt und in der Gemeinderatssitzung Poppenricht am 14.03.2023 vorgestellt. Nun hat die Behörde im Rahmen einer Studie untersucht, ob mehrere Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet der Vils das Hochwasserrückhaltebecken Neumühle ersetzen können. Diese Frage wurde explizit von der Gemeinde Poppenricht an das Wasserwirtschaftsamt herangetragen.

In der Studie hat das Wasserwirtschaftsamt Weiden alternative Hochwasserrückhaltebeckenstandorte im Einzugsgebiet der Vils untersucht.

Um mindestens 4 mögliche Standorte für Hochwasserrückhaltebecken mit dem gleichen Volumen wie in Neumühle herauszufinden wurde die Geländetopographie geprüft. Drei oder weniger Becken können das erforderliche Rückhaltevolumen nicht bereitstellen. Mehr als 4 Becken sind praktisch nicht steuerbar, da die Verteilung der Niederschläge im Einzugsgebiet nicht rechtzeitig vorhersehbar ist.

Anschließend wurden zwei Varianten „Minderung der Abflussspitze in Amberg auf 72 m³/s – dieser Abfluss kann bei den geplanten innerstädtischen Maßnahmen schadlos durch Amberg geleitet werden und „Minderung der Drittbetroffenheiten“ hydraulisch untersucht.

Ergebnis / Gesamtfazit der Studie:

  • Minderung der Abflussspitze in Amberg auf 72 m³/s theoretisch mit 4 Becken möglich
  • Abfluss von 72 m³/s nicht ohne erhebliche Drittbetroffenheiten in den oberliegenden Gemeinden möglich
  • Die Zahl der vom Bau der 4 Becken betroffenen Anwohner ist bei HQ100 in jedem Fall größer als am Standort Neumühle
  • Hohes Realisierungsrisiko
  • Abflussprognosesystem muss aufgebaut werden
  • Sicherheitszuschlag für Steuerungsrisiken erforderlich
  • Häufigerer Einstau aufgrund von Unsicherheiten bei der Steuerung
  • Erhebliche Mehrkosten gegenüber Variante Neumühle

Diese neue Studie bekräftigt die Vorzugsvariante Nr. 3 mit dem Standort des Hochwasserrückhaltebeckens Neumühle.

Die vollständige Studie können Sie hier als PDF herunterladen.


Alternativen zum Hochwasser-Rückhaltebecken?

News_Hochwasserstudie

Das Wasserwirtschaftsamt Weiden plant derzeit den Hochwasserschutz für die Stadt Amberg. Aktuell wird die Vorentwurfsplanung (Variantenuntersuchung) bearbeitet. Als Zwischenergebnis hat sich gezeigt, dass ein Hochwasserschutz für Amberg ausschließlich durch innerörtliche Maßnahmen nicht umzusetzen ist: erforderliche Schutzbauwerke würden bis zu 2,20 m über Straßenniveau hoch werden (Beispiel Schiffgasse).

Sehr hohe, fest stehende Hochwasserschutzwände sind in den beengten Verhältnissen der Altstadt nicht mit dem Stadtbild und den Anforderungen des Denkmalschutzes vereinbar. Schutzbauwerke in dieser Höhe in einer mobilen Ausführung sind auf Grund der nur sehr kurzen Reaktionszeiten logistisch nicht möglich. Eine Kombination von Maßnahmen in der Altstadt mit einem großen, oberstromig der Altstadt zu realisierenden Hochwasserrückhaltebecken ist daher zwingend notwendig, um den Schutzgrad „HQ100“ gewährleisten zu können. In der bisherigen Vorplanung wurde aus fachlicher Sicht ein Hochwasserrückhaltebecken bei Neumühle mit einem Stauvolumen von etwa 2,8 Mio. m³ als zielführend identifiziert.

Studie zur Standortuntersuchung des Hochwasserrückhaltebeckens im Einzugsgebiet der Vils, um Alternativen zum Hochwasserrückhaltebecken Neumühle zu prüfen.

Da dieses Rückhaltebecken bei Neumühle bei den Anliegern Kritik hervorruft, wurde das Wasserwirtschaftsamt mit der Frage bzw. der Aussage konfrontiert, ob bzw. dass evtl. mehrere Hochwasserrückhaltebecken in den Oberläufen der Vils das geplante Hochwasserrückhaltebecken bei Neumühle ersetzen können. Aus diesem Grund haben wir eine Standortuntersuchung für das gesamte Einzugsgebiet der Vils in Auftrag gegeben. Dadurch sollen mögliche Standorte bzw. Standortkombinationen im Hinblick auf ihre Wirksamkeit bzw. Gleichwertigkeit mit dem Standort Neumühle untersucht werden.

Die Ergebnisse der Studie wollen wir Ihnen Ende 2022 in einer Präsenzveranstaltung vorstellen.


Hochwasser-Check: Hochwassergefahr erkennen

Hochwassercheck

Die jüngsten Hochwasserereignisse durch Überflutungen infolge von Starkregen, Flusshochwasser und hohem Grundwasser haben gezeigt, dass Überschwemmungen fast alle Menschen treffen kann. Aus diesem Grunde hat die Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz „Hochwasser.Info.Bayern“ einen für jedermann frei zugänglichen Hochwasser-Check ins Leben gerufen.

Mithilfe des Hochwasser-Checks kann jeder Einzelne sein individuelles Überschwemmungsrisiko ganz leicht online ermitteln und somit notwendige Vorbereitungen treffen und den persönlichen Vorsorgestand jederzeit überprüfen, um Gefahren und Schäden durch drohendes Hochwasser verringern oder sogar ganz vermeiden zu können. Zudem hält die Onlineplattform ein Informationspaket mit nützlichen Hinweisen und Tipps rund um das Thema Hochwasser bereit sowie die Teilnahme an einer Verlosung.

Hochwassergefahr online erkennen und Maßnahmen ergreifen

Liebe, Bürger*innen, Kommunen, Unternehmer*innen, Landwirt*innen, Planer*innen und Architekt*innen, prüfen auch Sie Ihren persönlichen Status der Vorbereitung auf ein Hochwasser: www.Hochwasser-Check.de

Laden Sie sich auch gerne den aktuellen Flyer (PDF) zum Hochwasser-Check herunter.


Aktuelle Flussgebietsbroschüren zum Download

Flussgebietsbroschüren

Liebe Bürger*innen,

gerne möchten wir Sie auf die Flussgebietsbroschüren „Wann trifft uns das Wasser? Hochwasser- und Starkregenrisiken gemeinsam reduzieren“ hinweisen. Die regionalen Flussgebietsbroschüren des Umweltministeriums zum Thema Hochwasserschutz stehen Ihnen ab sofort KOSTENLOS zum Download als PDF zur Verfügung.

Die Broschüren der 10 regionalen Flussgebiete bestehen aus einem allgemeinen Teil, der um regionale Beispiele und Inhalte ergänzt wurde. Die Broschüren sind für die folgenden Gebiete erhältlich:

• Regionalausgabe Einzugsgebiet von Saale und Eger
• Regionalausgabe Einzugsgebiet des Oberen Mains
• Regionalausgabe Einzugsgebiet von Regnitz und Pegnitz
• Regionalausgabe Einzugsgebiet Unterer Main-Fränkische Saale-Tauber
• Regionalausgabe Einzugsgebiet Iller-Günz-Mindel-Wörnitz-dazugehöriger Donauabschnitt
• Regionalausgabe Einzugsgebiet Lech-Wertach-dazugehöriger Donauabschnitt
• Regionalausgabe für das Einzugsgebiet von Altmühl, Paar, Abens, Ilm und den dazugehörigen Donauabschnitt
• Regionalausgabe für das Einzugsgebiet von Naab, Regen und den dazugehörigen Donauabschnitt
• Regionalausgabe für das Einzugsgebiet von Isar, Amper und den dazugehörigen Donauabschnitt
• Regionalausgabe für das Einzugsgebiet von Inn, Salzach, Ilz und den dazugehörigen Donauabschnitt

Informieren sich gerne zum Thema Hochwasserschutz in Ihrer Region und welche Vorsorge-Möglichkeiten getroffen werden können. Erfahren Sie auch, welche Schäden Hochwasser anrichten können und wie betroffene Bürger*innen, die Feuerwehr und das THW mit derartigen Gefahren umgehen.

Hier geht’s zu den kostenlosen Broschüren!


Probebohrungen in Amberg und Neumühle wurden gestartet

HWSAmberg Bohrungen

Seit ca. 3 Wochen laufen aktuell die Probebohrungen in der Amberger Altstadt und im Bereich des geplanten Hochwasserrückhaltebeckens bei Neumühle. Weitere 2 Wochen sollen diese Bohrungen, die bis zu 25 Meter in die Tiefe gehen, andauern. Die Ergebnisse fließen anschließend in die Planungen ein.

Werfen Sie hier gerne einen Blick auf einen interessanten Bericht von Oberpfalz TV. Das Kamerateam war während der Bohrarbeiten vor Ort in Amberg und interviewte Bauoberrat Andreas Ettl, Abteilungsleiter des Wasserwirtschaftsamts in Weiden und Andreas Stockinger, Leiter Geotechnik der IMH Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Geotechnik mbH.

Hier geht’s zum Bericht: https://www.otv.de/mediathek/video/theuern-amberg-schutz-vor-jahrhundert-hochwasser/



Bürgerinformationsveranstaltung vom 14. April 2021

Symbolbild Bürgerinfo

Liebe Bürger*innen,

am 14. April 2021 fand die erste digitale Bürgerinformationsveranstaltung für die Anrainer in Poppenricht zum Hochwasserschutz in Amberg statt. Herzlichen Dank für Ihre rege Teilnahme und Ihr großes Interesse an den Hochwasserschutzmaßnahmen. Wir hoffen, dass Sie einen guten und umfassenden Einblick in die Maßnahmen gewinnen konnten.

Einige Fragen aus der ersten digitalen Bürgerinformationsveranstaltung werden wir in den kommenden Tagen in unseren FAQs nochmals ausführlich beantworten.

Die vollständige Präsentation aus der Onlineveranstaltung stellen wir Ihnen hier zum Download zur Verfügung. Laden Sie sich gerne das PDF herunter:

Nochmals vielen Dank für Ihre Teilnahme und bis zur nächsten Veranstaltung!

Herzliche Grüße,
Wasserwirtschaftsamt Weiden


Details zur Vergabe der Fachplanungen

Technische Ausschreibung

Das Projekt Hochwasserschutz Amberg ist derzeit am Ende der Vorplanung. Nach der Vorstellung in der Gemeinde Poppenricht wird die Vorplanung an der Regierung der Oberpfalz baufachlich geprüft.

Im Sommer 2021 soll die Entwurfsplanung starten. Dafür werden die Fachplanungen „technische Ausrüstung“ und „Tragwerksplanung“ benötigt. Für beide Fachplanungen laufen derzeit die Vergabeverfahren. Aufgrund des hohen Auftragswerts wurden beide Fachplanungen in einem sogenannten VgV-Verfahren europaweit ausgeschrieben. Alle für die Leistungsbilder geeigneten Büros mit einer bestimmten Leistungsfähigkeit konnten sich für den Auftrag bewerben. Nach der Wertung der Teilnahmeanträge hat das Wasserwirtschaftsamt Weiden drei Büros zur Angebotsabgabe aufgefordert. Die Wertung wird derzeit durchgeführt. Danach steht fest, wer den Zuschlag erhalten soll.


Anstehende Baugrunduntersuchung

Symbolfoto Baugrunduntersuchung

Demnächst wird für die Neuanlage des Hochwasserschutzes der Stadt Amberg eine Baugrunduntersuchung durchgeführt. Hierbei werden die Baugrundverhältnisse (Boden- und Gesteinsart, Bodenschichtung, Lagerungsverhältnisse, Grundwasserstände u. dgl.) erkundet. Dies ist u. a. die Grundlage für die Bemessung der Hochwasserschutzanlagen.

Für das geplante Dammbauwerk bei Neumühle und in der Altstadt werden Erkundungsbohrungen und Rammsondierungen ausgeführt.

Mit den Erkundungsbohrungen werden die Bodenschichten direkt aufgeschlossen und entsprechende Bohrkerne entnommen. Die Erkundungstiefen liegen hierbei zwischen 6 und 25 m. An den entnommen Bodenproben werden anschließend bodenmechanische und umweltanalytische Laboruntersuchungen durchgeführt.

Zusätzlich werden Sondierungen mit der schweren Rammsonde durchgeführt. Hierbei wird eine genormte Spitze mit einer festgelegten Schlagenergie in den Boden getrieben und die erforderlichen Schläge für  10 cm Eindringtiefe gezählt. Dies erlaubt Rückschlüsse auf die Lagerungsdichten und Konsistenzen der anstehenden Böden.

Die Ergebnisse der Baugrunderkundung bilden die Grundlage für ein Gutachten. Dieser Geotechnische Bericht beschreibt und beurteilt die Baugrund- und Grundwasserverhältnisse, gibt Empfehlungen für die Gründung der Hochwasserschutzanlagen und Hinweise für die Bauausführung.

Die Baugrundgutachten sind gängige Praxis für Hochwasserschutzanlagen, Straßenbau, aber auch im Wohn- und Gewerbebau.